WIE GESTALTE ICH PLAKATE?
Was sollte bei der Gestaltung von Plakaten beachtet werden?
Die Plakatgestaltung obliegt einer hohen Kunst. Auf einer vorgegebenen, großen Fläche gilt es bestimmte Informationen darzubieten, die klar, eindeutig, aus der Ferne gut erkennbar, leicht erfassbar und einprägsam eine Botschaft kommunizieren. Das mag in erster Linie sehr einfach klingen, aber tatsächlich gilt es dabei zahlreiche Kriterien zu erfüllen. Wir verraten dir wertvolle Tipps und Tricks – den Schlüssel für deine erfolgreiche Plakatgestaltung.
Ein Plakat bezeichnet ganz allgemein einen mit Text und Bild bedruckten, (meist großformatigen) Papierbogen, der an einer geeigneten Fläche, wie Plakatwänden, Litfaßsäulen oder anderen Stellen in der Öffentlichkeit angebracht wird.
Hier kannst du gleich das passende Plakat finden oder sich das kompakte Handout zur Gestaltung runter laden.
Der erste Eindruck muss bereits sitzen!
Beachte: Im Durchschnitt sieht sich der Betrachter ein Plakat nur 3-5 Sekunden an! Binnen dieser kurzen Zeit muss seine Aufmerksamkeit bereits gewonnen werden, ansonsten hast du verloren und dein Plakat wird sofort in Vergessenheit geraten!
Um die gewünschte Aufmerksamkeit zu erreichen, sollte sich das Plakat von anderen abheben, einprägsam und auf den ersten Blick gut lesbar sein. Da viele Plakate diese Kriterien nicht erfüllen, geraten diese schnell wieder in Vergessenheit.
Um dies bei deinem Plakat zu vermeiden, sind hier im Folgenden einige Gestaltungstipps zusammengefasst. Wichtige Prinzipien sind hierbei das KISS und AIDA Prinzip:
Das KISS – Prinzip: Denn weniger ist mehr!
| K | keep |
Grundsätzlich sollten auf einem Plakat nach dem KISS-Prinzip (= keep it short and simple) höchstens 5 Elemente vorhanden sein, von denen man nur eines hervorhebt. Hier gilt: Weniger ist mehr! Dennoch dürfen Logo, Produkt, eine einprägsame Headline und eine Bezugs- bzw. Informationsquelle nicht fehlen. |
| I | it | |
| S | short | |
| S | simple |
AIDA – Prinzip: Aufmerksamkeit erregen und Handlung auslösen
Die Botschaft von Plakaten ist unterschiedlich: es werden Produkte oder Dienstleistungen beworben, sie regen uns zum Nachdenken und kritischen hinterfragen an, oder sie sind einfach nur rein informativ. Doch letztendlich richtet sich jedes Plakat immer mit einer Handlungsaufforderung an den Betrachter. Das AIDA-Prinzip verdeutlicht die Phasen der Kaufentscheidung eines Kunden.
| A | attention | Aufmerksamkeit des Betrachters erregen. |
| I | interest | Interesse für den Inhalt (Produkt, Phrase, etc.) gewinnen. |
| D | desire | Den Wunsch auslösen, das beworbene Produkt zu erlangen. |
| A | action | Zur Handlung (Kauf des Produktes) animieren. |
Wie du deine Gestaltungselemente platzieren solltest
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Abgebildete ProdukteDas Produkt sollte mindestens 40 % der Formathöhe betragen. |
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Platzierung des LogosAuch das Logo ist sehr wichtig, da es die Marke repräsentiert. Es sollte so platziert sein, dass es auch aus größerer Entfernung gesehen werden kann. Meistens wird es unten rechts positioniert. Dennoch kommt die genaue Position des Logos auch auf die Kampagne und die Leserichtung an. |
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Allgemeines zur SchriftAuf dem gesamten Plakat sollten höchstens 3 verschiedene Schriftgrößen verwendet werden. Die Schriftart sollte klar erkennbar sein (auch von weitem) und Groß- und Kleinbuchstaben enthalten. Großbuchstaben (sog. Versalien) wirken besonders plakativ, sind auf Distanz noch gut lesbar und eignen sich daher gut für den Plakat Titel. |
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SchriftgrößeÜberschrift: 12 - 15 % der Formathöhe Sublines: 7 - 10 % der Formathöhe |
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Slogan & WerbebotschaftDie Werbebotschaft sollte in 3 – 5 Worten dargestellt werden. Außerdem muss sie auf die Zielgruppe, die erreicht werden soll, abgestimmt und leicht verständlich sein. Durch direkte Anrede des Betrachters wird dieser persönlich mit eingebunden und fühlt sich angesprochen. Wortspiele regen den Kunden zum Nachdenken an. Auch offene Fragen haben diese Wirkungen. |
Farbsymbolik und Farbgestaltung
Rot wie das Feuer, die Liebe und die Leidenschaft, Blau wie das des Himmels, des Meeres und der Sachlichkeit – Farben sind an Assoziationen gekoppelt und erregen Aufmerksamkeit. Farben sprechen uns an! Farben bedeuten Emotion! Nutze die gestalterische Kraft dieses Mittels, um deine Plakate emotional wirken zu lassen, um deine Botschaft noch einprägsamer zu gestalten und die Betrachter auf der Gefühlsebene anzusprechen!
Farbe |
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Assoziation |
| Rot | Gefahr, Liebe, Leidenschaft, Energie, Blut, Feuer, Wärme, Krieg | |
| Gelb | Sonne, Optimismus, Gift, Helligkeit, Modernität, anregend, schwerelos, heiter | |
| Orange | Energie, Wärme, Unruhe, Innovation, Spaß | |
| Grün | Natur, Hoffnung, Gift, Frühling, Ruhe, Gesundheit, Erholung, Sicherheit, Frische, Leben, Inspiration | |
| Blau | Technik, Wasser, Natur, Gelassenheit, Kühle, Ruhe, Seriosität, Ferne, Himmel | |
| Cyan | Sachlichkeit, Kühle, Frische, Winter, Distanz | |
| Violett | Extravaganz, Feminismus, Feierlichkeit, Magie, Nostalgie, geheimnisvoll, mysteriös, Romantik | |
| Magenta | Jugendlichkeit, Romantik, Wärme, Weiblichkeit | |
| Schwarz | Geheimnis, Tradition, Macht, Sachlichkeit, Kraft | |
| Weiß | Sauberkeit, Sachlichkeit, Schnee, Ehrlichkeit, Leichtigkeit, Klarheit, Vollkommenheit, Unschuld | |
| Grau | Sachlichkeit, Wahrheit, Seriosität, Technik, Eleganz, Neutralität |
Raumaufteilung des Plakates
Vordergrund, Mittelgrund und Hintergrund
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Für eine bessere räumliche Darstellung sollte man seine Gestaltungsfläche deutlich in Vordergrund, Mittelgrund und Hintergrund trennen. Ein typischer Aufbau wäre eine silhouettenhafte Andeutung des Vordergrunds; welcher einer Figur im Mittelgrund Freiraum lässt und den Handlungsort (Hintergrund) erkennen lässt. |
Raumaufteilung durch Linienführung
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1. Gerade Linien:
wirken statisch, starr und stabil |
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2. Geknickte oder gebogene Linien:
wirken beschwingt und dynamisch |
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3. Optische Linien:
werden gebildet durch z.B. gleich angeordnete Elemente |
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4. Rechter Winkel:
hier wirkt die horizontale Linie statisch und ruhig, die vertikale hingegen dynamisch |
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5. Horizontale:
statisch, kann auch Ruhe ausstrahlen oder gar langweilig wirken |
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6. Vertikale:
Strahlt Standhaftigkeit und Vitalität aus und wird als aufstrebende Kraft empfunden |
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7. Kreis:
dynamisch, umhüllend und schützend |
Mehr Emotionalität, mehr Aufmerksamkeit!
Plakate müssen den Leser emotional ansprechen. Inhalte die mit Emotionen verknüpft wurden, wie z.B. die Abbildung von Personen, Tieren oder eine ansprechende Headline, bleiben für einen längeren Zeitraum in unserem Gedächtnis. Personen die den Leser direkt ansehen oder seinen Blick auf wichtige Elemente, z.B. das Produkt lenken, erregen sofort Aufmerksamkeit.
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Positive Emotion = positive Assoziation
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Negative Emotion = kritische Assoziation
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Ein lächelnder Mensch auf einem Plakat bewirkt Freude bei dem Betrachter und vermittelt einen positiven Einfluss auf unsere Gedanken. Ist ein Produkt, oder eine Dienstleistung daran gekoppelt, verknüpfen wir dieses unterbewusst auf eine positive Weise damit und werden (im Idealfall des Werbenden) zum Kauf, bzw. zur Handlung angeregt. |
Das muss aber nichts Schlechtes für deine Plakate heißen! Im Gegenteil: denn durch negative Emotionen wird der Betrachter erst recht kritisch und aufmerksam. Er hinterfragt die Botschaft und achtet dafür stärker auf Details. |
Einsatzgebiet von Plakaten
Plakate sind besonders vielseitig und kommen zum Einsatz:
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